Kunstrasensysteme sind langlebig, verletzungssicher, robust und intensiv bespielbar, und zwar bei jedem Wetter und das ganze Jahr hindurch. Vorausgesetzt, der Kunstrasen ist in einem gepflegten Zustand. Gerade jetzt, wo der Frühling vor der Tür steht, sollte das Spielfeld aufbereitet werden. Bei der Reinigung und Pflege sind einige grundlegende Aspekte zu beachten, die Polytan als Spezialist für Kunstrasensysteme, nachfolgend zusammenfasst.
Was Kunstrasen besonders strapaziert
In der Regel werden Kunstrasenplätze mehrfach täglich sowie bei fast jeder Witterung genutzt und zwar das ganze Jahr über. Spieler, Trainer und der Platzwart wissen, dass vor allem Trainingseinheiten ein Spielfeld besonders beanspruchen. Beispielsweise das Elfmeterschießen oder Schusstraining belastet einzelne Bereiche des Platzes deutlich mehr als andere. Ein Kunstrasen muss jedoch nicht nur diesen Herausforderungen Stand halten. Regen, Schnee, UV-Strahlung, Staub, Laub, Samenflug und andere Umwelteinflüsse strapazieren ihn ebenfalls. Umso wichtiger ist eine regelmäßige Prüfung des Kunstrasens mit anschließender sachgerechter Reinigung und Pflege. Investiert man darüber hinaus rechtzeitig in Wartung und Reparatur, kann der Verein lange von einer hervorragenden Kunstrasenqualität profitieren, die auch optisch erkennbar ist.
Das A&O: Gründliche und kontinuierliche Kontrolle des Kunstrasens
Die kontinuierliche Kontrolle des Kunstrasens ist das A&O. Dadurch lassen sich Schäden frühzeitig erkennen und die sportfunktionellen Eigenschaften bleiben erhalten. Vor allem die Tage vor großen Spielen am Wochenende sind der ideale Zeitpunkt, um diese Prüfung durchzuführen. Zu beachten ist, dass Spielfelder, die öffentlich zugänglich sind, häufig einen höheren Verschmutzungsgrad aufweisen und deshalb einer intensiveren Kunstrasenpflege bedürfen.
Leichte Oberflächenverschmutzungen wie Blätter, Tannennadeln, Papier und Zigaretten auf dem Spielfeld sollten vom Platzwart umgehend entfernt werden. Das geht besonders einfach und schnell mit einem Gebläse. Alternativ ist eine auf das Rasensystem angepasste Spezial-Kehrmaschine hilfreich. Randzonen und Außenbereiche des Kunstrasens gelten als Problemzonen. Hier sammeln sich häufig Blätter, Nadeln oder Erde. Damit sich keine Gräser, Moose oder Flechten ansiedeln, müssen die Randbereiche immer wieder gelockert werden. Ist bereits unerwünschter Pflanzenwuchs vorhanden, entfernt man diesen durch Ausreißen oder Ausspritzen mit hohem Wasserdruck. Im Anschluss sollte der Füllstand von Sand und Granulat unbedingt überprüft werden.
Besonders problematisch im Kunstrasen sind scharfe Gegenstände wie Steine, Glasscherben oder Metallteile – diese müssen möglichst sofort entfernt werden. Unangenehm sind Verschmutzungen mit Kot, auch sie sollten umgehend beseitigt und die Verfüllung aus Sand und Gummigranulat im direkten Umfeld vollständig ausgetauscht werden. Auch Kaugummi oder Klebstoffe bedeuten für den Kunstrasen eine Gefahr.
Zum Schluss steht die Prüfung der Befüllung des Infills an – dabei sollte unbedingt die gesamte Kunstrasenfläche in Augenschein genommen werden. Vor allem in den Hauptbelastungszonen, etwa im 5-m-Torraum oder am Elfmeterpunkt, wird oft verstärkt das Material des Infills ausgetragen. Entsprechend der vorgeschriebenen Füllmenge werden dann insbesondere Sand, aber auch falls vorhanden, Kork oder Granulat nachgefüllt.
Sollte es trotz regelmäßiger Kontrollen zu Schäden am Kunstrasen gekommen sein, können diese in der Regel schnell und fachkundig repariert werden.
KUNSTRASENREPARATUR – AN DEN NEURALGISCHEN STELLEN
Die Ursachen für schadhafte Stellen im Kunstrasen sind unterschiedlich: Vandalismus oder Umwelteinflüsse, aber auch eine einseitige Beanspruchung und sogar falsche Nutzung und Pflege zählen dazu. Einseitige Beanspruchungen treten zumeist am Elfmeterpunkt, der Standfläche des Torwarts oder im Strafraum auf. Für die Reparatur des Elfmeterpunktes wird in der Regel ein ca. 1,30 x 1,30 m großes Kunstrasenstück ausgetauscht, im Bereich des Tores kann auch eine bis zu 4 x 8 m große Fläche ersetzt werden, um den gesamten Bereich der Torwartstandfläche und etwas darüber hinaus. Hier sollte der Flicken eher etwas größer als zu klein gewählt werden, damit wir keine neuen Nähte im Hauptbewegungsfeld des Torwartes vorfinden.
Besonders problematisch für die Spieler sind aufgegangene Nähte. Um den Kunstrasen wieder gefahrlos bespielen zu können, sollten die Nähte – beispielsweise vom Polytan Service-Team – neu verklebt werden.
Die richtige Pflege der Kunstrasenhalme
Das Herzstück des Kunstrasens sind seine Filamente, die, abhängig von ihrem Anwendungsbereich, glatt oder gekräuselt produziert werden. Zeitgemäße Kunstrasensysteme wie der LigaTurf von Polytan verbinden beide Varianten miteinander. Der Zustand dieser Kunstrasenhalme beeinflusst die Spieleigenschaften auf dem Platz, vor allem das Ballrollverhalten sowie die Traktions- und Rotationskräfte, er prägt aber auch das optische Erscheinungsbild des Kunstrasens.
Damit insbesondere die glatten Kunstrasenhalme eines Fußballrasens aufrecht stehen bleiben, sind sie verfüllt – in der Regel mit Sand und einem Performance-Infill, zum Beispiel Kork. Dabei bleibt jedoch ein gewisser „Richtungseffekt“ erhalten, da sich die Halme auch mit Verfüllung stets leicht in eine Richtung neigen. So entstehen sogenannte gleichläufig und gegenläufig verlegte Kunstrasenoberflächen. Bei gegenläufig verlegtem Kunstrasen zeigen die Kunstrasenhalme bahnweise abwechselnd in unterschiedliche Richtungen. Diese Verlegeart vereinfacht und verkürzt die Pflege des Kunstrasens wesentlich.
Generell gilt, dass der Platzwart die Rasenhalme alle ein bis zwei Wochen (zwischen April und Oktober bei trockener Witterung) aufbürsten sollte – der zeitliche Abstand hängt vom Kunstrasensystem und der jeweiligen Nutzung ab. Das Infill verlagert sich nutzungsbedingt mehr und mehr in die äußeren Spielfeldbereiche. Aus diesem Grund muss es regelmäßig egalisiert werden, um die Rasenhalme gleichmäßig zu stützen. Außerdem verdichten sich die Sand- und Granulatschichten im Laufe der Zeit und müssen hin und wieder aufgelockert werden. Damit sich diese Routinepflege wirtschaftlich und zeitsparend realisieren lässt, wurden entsprechende Pflegegeräte wie beispielsweise das ACS Gerät entwickelt. Diese Kunstrasenpflege ist ein Bestandteil von den Polytan Servicepaketen, die Kunden für ihre Sportfelder abschließen können.
Optimale Grundpflege mit professionellem Pflegegerät
Das ACS Pflegegerät von Polytan verfügt über zwei jeweils individuell einstellbare Bürsten und Nadelbalken. Mit dem zweireihigen Nadelbalken lassen sich verfestigte Verfüllungen auflockern. Im Anschluss ist der Kunstrasen wieder weich und elastisch und die Kunstrasenhalme sind optimal aufgerichtet. Bei Bedarf kommt anschließend die Bürste zum Einsatz: Sie egalisiert das Füllmaterial und gleicht somit Unebenheiten aus. Das ACS Pflegegerät lässt sich problemlos an die Heckhydraulik eines Rasentraktors anhängen, außerdem an eine hydraulische Dreipunktfixierung des Mini-Traktors oder mittels einer Deichsel an eine Zugmaschine.
Wartung durch einen RAL-zertifizierten Pflegebetrieb
Zusätzlich zur regelmäßigen Kunstrasenpflege lohnt sich für Vereine und städtische Sportanlagen die Investition in eine jährliche Wartung durch einen RAL-zertifizierten Pflegebetrieb wie die Polytan Service GmbH. Derzeit ist RAL der einzige Verband in Deutschland, der die Überwachung und Zertifizierung von Pflegebetrieben für Kunstrasen übernimmt. Kritisch betrachtet werden bei einer RAL-Zertifizierung die Nahtverbindungen, Stresszonen und Elfmeterpunkte. Ferner wird die korrekte Verfüllung des Spielfelds überprüft und die Ergebnisse in einem Protokoll festgehalten. Des Weiteren gehört eine Intensivreinigung zu den Leistungen, bei der Staub und sonstige Fremdartikel vom Rasen entfernt werden. Und nicht zuletzt wird das verlorengegangene Einstreugranulat wieder aufgefüllt.