Für ein geordnetes Miteinander braucht es Regeln, das gilt auch und besonders im Sport. Und wo es Regeln gibt, sind Regelhüter unverzichtbar. So wie die FIFA, zu deren Aufgaben es unter anderem gehört, Normen aufzustellen und die Einhaltung von Regeln zu überwachen.
Die FIFA einst und heute
Der Weltfußballverband, ein gemeinnütziger Verein, wurde bereits 1904 in Paris gegründet. Seine ursprüngliche Aufgabe bestand darin, die Länder der Welt sportlich zusammenzubringen. Das Kürzel FIFA kommt ausnahmsweise nicht aus dem Englischen, sondern ist französischen Ursprungs und meint „Fédération Internationale de Football Association”.
Dass der Fußball ausdrücklich betont wird, hat historische Gründe, denn bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Kontinental-Europa kaum Fußball, sondern überwiegend Rugby gespielt. Um sich von dieser etablierten Ballsportart abzugrenzen – heute gehört dazu auch der American Football –, ging man mit der Bezeichnung des damals noch jungen Fußballs in die verbale Offensive. Zugleich spielt „Football Association“ auf die ersten Fußballregeln an, die 1863 von der Football Association in England festgelegt wurden.
Heute organisiert die FIFA Fußballwettbewerbe auf der ganzen Welt, das wichtigste und gleichzeitig bedeutendste Turnier der Fußballwelt ist die FIFA-Weltmeisterschaft, die alle vier Jahre ausgetragen wird. Zu den weiteren Wettbewerben der FIFA zählen die FIFA-WM der Frauen, der FIFA-Confed-Cup und das Fußball-Turnier im Rahmen der Olympischen Sommerspiele, verschiedene Junioren-Weltmeisterschaften sowie die FIFA-Weltmeisterschaft der Vereinsmannschaften. Insgesamt gehören 211 nationale Verbände der FIFA an.
Die FIFA kontrolliert die Fußballregeln
Eine der vielfältigen Aufgaben der FIFA ist „die Kontrolle des Association Football in all seinen Formen“, festgelegt ist sie in den FIFA-Statuten. Das betrifft nicht nur die Festlegung der Abseitsregel oder jüngst die Einführung von Videobeweisen, sondern war vor allem in den Anfangsjahren eher grundsätzlicher Natur.
Da ging es um die vorgeschriebene Länge der kurzen Hosen – sie mussten das Knie bedecken –, um die nun obligatorische Querlatte und Netze bei den Toren oder die lange umstrittene Berechtigung des Torhüters, den Ball mit den Händen berühren zu dürfen. Die Schuhpflicht wurde vergleichsweise spät eingeführt (1950), bei den ersten FIFA Weltmeisterschaften, so wird kolportiert, spielten vor allem südamerikanische Mannschaften teilweise noch barfuß. Immerhin gewann Uruguay den Titel zwischen 1930 und 1950 zwei Mal.
Selbst Edson Arantes do Nascimento, besser bekannt als Pelé, bolzte in seinen Jugendjahren mit einer Straßenmannschaft, die als die „Schuhlosen“ bekannt war, und kickte erstmals als Elfjähriger in Fußballschuhen und auf einem ordentlichen Spielfeld. 1958 wurde er mit Brasilien FIFA Weltmeister, zwei weitere Titel sollten folgen, allesamt mit Schuhen an den Füßen, Pelé avancierte bekanntlich zu einem Jahrhundertspieler.
Der Fußball-Kunstrasen wird Standard
Seit den 1960er Jahren bekam der traditionelle Rasenplatz Konkurrenz durch Fußballkunstrasen. In den 1980er kommt Kunstrasen erstmals im Profifußball zum Einsatz, es handelt sich dabei um einen sandverfüllten Kunstrasen der sogenannten zweiten Generation.
Mittlerweile haben sich moderne Kunstrasensysteme weitgehend durchgesetzt – teilweise „nur“ auf Trainingsplätzen, in etlichen Ligen aber auch als Hauptspielplatz. Ein Meilenstein auf diesem Weg war das FIFA Quality Programme für Fußballkunstrasen aus dem Jahr 2001, das die FIFA gemeinsam mit der UEFA lanciert hatte. Sein Ziel: einen einheitlichen und verbindlichen Industriestandard für synthetische Fußballplätze zu entwickeln.
Warum gibt es das FIFA Quality Programme?
Das FIFA Quality Programme legt generell international anerkannte Industriestandards für Produkte, Technologien und Spielunterlagen für Sportartikelhersteller fest. Sie wirken sich direkt auf den Fußball aus und sollen durch strenge Qualitätsvorgaben das Spiel verbessern sowie Spieler, Klubs und Verbände schützen. Die Standards orientieren sich an verschiedenen Parametern wie
- Sicherheit,
- Leistung,
- Belastbarkeit,
- Spieleigenschaften,
- Qualitätssicherung und
- Spielerkomfort.
Ein globales Netz von Universitäten, Testinstituten, Sportorganisationen und Normierungsinstanzen unterstützt das FIFA-Qualitätsprogramm bei wissenschaftlichen Studien.
Hinter dem FIFA Quality Programme steht die Überzeugung des Weltfußballverbands, dass der Fußball von Kunstrasen stark profitiert. Aufgrund seiner Wetterfestigkeit und Robustheit bietet Kunstrasen die beste Alternative zu natürlichem Rasen. Viele Kommunen, Amateurvereine und Profiklubs nutzen Kunstrasenfelder, weil sie weder den Platz noch die Mittel haben, um zusätzliche Naturrasenfelder anzulegen und zu unterhalten. Ein erstklassiges Fußballkunstrasenfeld der dritten Generation ist bei korrekter Nutzung und Wartung belastbarer und langlebiger als Naturrasen und kann ohne Qualitätseinbußen von mehreren Teams genutzt werden.
Doch nicht jedes der von zahlreichen Sportartikelherstellern angebotenen Systeme ist erstklassig – hinsichtlich der Qualität gibt es sogar enorme Unterschiede. Deshalb werden mit einem FIFA-Gütesiegel ausschließlich jene Kunstrasenfelder ausgezeichnet, die die strengen Tests des FIFA-Qualitätsprogramms sowohl im Labor als auch auf dem Spielfeld bestehen.
Diese garantieren umgekehrt, dass die prämierten Systeme den hohen Anforderungen im Fußball genügen – bezüglich Spieleigenschaften, Sicherheit, Langlebigkeit und Qualitätssicherung. Durch die FIFA wurden weltweit über 10.000 Felder in 150 Ländern zertifiziert.
FIFA-Gütesiegel für alle Polytan Kunstrasen
Spielfelder, die diese Vorgaben im Amateur- und Freizeitfußball erfüllen, erhalten das „FIFA QUALITY“-Gütesiegel. Das „FIFA QUALITY PRO“-Gütesiegel ist denen vorbehalten, die sogar die nötigen Spieleigenschaften im Profifußball garantieren.
Als verantwortungsvolles Unternehmen erfüllt Polytan mit seinen Kunstrasenprodukten und -systemen für den professionellen Fußballsport die Qualitätsanforderungen des FIFA Quality Programme. Namentlich sind das LigaTurf RS Pro II, LigaTurf RS+, LigaTurf Cross, LigaTurf Legend Pro und LigaGrass Pro. Mit dem LigaTurf Cross GTzero haben wir übrigens den weltweit ersten CO2-neutralen, klimapositiven Kunstrasen für Fußball im Portfolio. Er ist zu 100 Prozent klimaneutral hergestellt, ohne dabei Kompromisse bei den Spieleigenschaften einzugehen. Offiziell beurkundet wurde diese CO2-neutrale Ökobilanz inzwischen von der Fokus Zukunft GmbH & Co.KG, einer branchenunabhängigen Nachhaltigkeitsberatungsgesellschaft für mittelständische Unternehmen.
Alle Fußballkunstrasensysteme von Polytan entsprechen den Anforderungen des FIFA-Labortests und können so von Stadionbetreibern, Vereinen und Kommunen für eine FIFA-Qualifikation ausgeschrieben werden. Ferner verfügt Polytan weltweit über die größte Erfahrung mit den nach bisherigem und neuem FIFA-Standard zertifizierten und rezertifizierten Fußballfeldern und verbessert seine Produkte auch auf der Basis der daraus gewonnenen Erkenntnisse kontinuierlich.
Wie aber entwickelt die FIFA ihre Standards und überprüft die Qualität der Kunstrasensysteme? Die Frage soll im zweiten Teil unseres Beitrags beantwortet werden.